SV Senftenberg vs. SG Zechin – Breakdown verhindert das Wunder von Senftenberg

Verbandsliga (Männer) - 7.Spieltag

In der siebten Spielwoche der Verbandsliga 2022/23 gastierte die SG Zechin beim SV Senftenberg, also genau dort, wo die Oderbrucher noch nie im 120-Wurfsystem einen Sieg entführten. Stets motiviert und mit dem Wissen bestückt, dass hier die Würfe besonders präzise zu spielen sind, um endlich einen Zweier und damit der erfolglosen Vergangenheit ein Ende zu setzen. Wiederholt beförderten sich die Greens in die Lage, dass bisher noch nie Dagewesene nun endlich zu verwirklichen. Jedoch ereignete sich ein unverhoffter Zusammenbruch im letzten Drittel, der die Ambitionen im Keim erstickte und den Senftenberger Sieg mit 6:2-MP bei einem Stand von 3154:3087 Holz deutlich aussehen ließ.

Kurz gesagt, begegnete man sich in den ersten beiden Durchgängen auf Augenhöhe, wobei die Hausherren einige Holz zur Führung aufbauten. Den Auftakt machte hier Philipp Strehl (553), der hier für die nötige Ausbeute sorgte. Sein Tagesbestwert war für Marco Specht (510) in allen Belangen zu hoch, um hier ein engeres Duell zu erleben. Anfangs startete der Zechiner mit 143 Kegel aussichtsreich und erkämpfte eine Satzteilung, bei der es aber leider als nennenswerter Fakt blieb. Strehl zog vor allem im dritten Satz mit sehr guten 150 Holz bei 61 Abräumern unaufhaltsam davon. Schlussendlich gewann dieser mit 3,5:0,5-SP und damit den ersten Zähler für seine Farben. Etwas besser hingegen machte es Nico Grundmann (526), der aber doch so seine Probleme mit dem SV-Geläuf hatte. Gegen Jens Lehmann (503) sah er sich zunächst im Hintertreffen, verbesserte sich aber von Bahn zu Bahn, während Lehmann doch immer mehr nachließ. Nach einem zwischenzeitlichen Remis von 1,5:1,5-SP, sollte die Entscheidung im letzten Satz fallen. Hier fand Grundmann die richtigen Akzente und freundete sich allmählich mit der Wirkungsstätte an, was er mit tollen 146 Holz bewies. Damit sicherte er sich den ersten Zähler für die Zechiner.

In der Mitte nahm Steffen Paulus (Ersatz SG Zechin II, 508) die Partie mit Senftenbergs Konstante, Alexander Schuppan (543), auf, der tatsächlich Startschwierigkeiten offenbarte. Diese nutzte Paulus, um sich den ersten Satz zu sichern. Allerdings fand Schuppan wieder zur gewohnten Stärke und spulte sein Pensum herunter, was für Paulus nicht zu matchen war. Selbst auf dessen letzter Bahn mit 135 Holz fand der SV-Kapitän die passenden Antworten, sodass er final mit 3:1-SP einen weiteren Punkt gewann. Seitens der Gäste warf Karsten Glatzer (541) die Kugeln zielführender in die Gassen und hatte Alexander Kloß (528) in den ersten drei Sätzen eisern im Griff. Famos seine Darbietung auf der dritten Bahn mit starken 151 Kegel bei 53 Abräumern, die für die nötige Distanz sorgten. Diese war auch bitter nötig, da der letzte Satz strauchelnd begann und Kloß hier wichtige Holz gutmachte. Nichtsdestotrotz genügte der Zechiner Höchstwert, um das Match mit 3:1-SP siegreich zu gestalten und Zähler Nummer Zwei zu ergattern.

Vor dem letzten Abschnitt verfügte jedes Team über zwei MP und die Hausherren zusätzlich noch über das Plus in der Gesamtholz mit 42 Kegel. Für den ersten Sieg in der Seestadt mussten also beide Zähler her und der Rückstand in eine Führung umgewandelt werden. An sich trafen die Erwartungen, die die Greens im Vorfeld der Begegnung hatten und in ihrer taktischen Aufstellung bedachten, ein, sodass sich mit Kapitän Robert Lehmpfuhl (515) und Karsten Trabs (487) die Wende einläuten sollte. Nach dem ersten Satz verlief alles nach Plan, da beide Zechiner die ersten Punkte einfuhren und zudem einige Kegel aufholten. In der Folge erkämpfte sich Lehmpfuhl nunmehr eine 1,5:0,5-SP Führung gegen Ingo Lieschke (522), sodass nur noch eine Bahn zu gewinnen war, um hier bereits vorzeitig den MP zu behaupten. Was überhaupt nicht planmäßig verlief, war, dass Trabs einen schon lang nicht mehr gesehenen rabenschwarzen Tag erwischte und sogar nicht mehr ins Spiel fand. Auch Lehmpfuhl begann nachdem Seitenwechsel an zu straucheln und beide Akteure sahen ihre Chancen schwinden. Auf der vierten Bahn hätte sich noch ein Wunder ereignen können, aber der Zechiner „Breakdown“ verfestigte sich mit sehr mageren Resultaten, sodass Lieschke und Jörg Bruhn (505) den vierten Sieg ihres Teams hintereinander realisierten.

Ein ganz schöner Dämpfer, der sich für die Greens da im letzten Drittel ereignete. Zumal man doch die Gelegenheit zum Punkten in der Hand hatte. Kopf hoch und blick nach vorn, da noch einige Partien zu spielen und die Oderbrucher weiterhin hungrig sind. Wirklich erfreulich dagegen, war das gemütliche Beisammen sitzen nach dem Fight, in dem bei Teams eine schöne Zeit mit kühlen Getränken und anregenden Gesprächen verbrachten. Das sind die Momente, die diesen Sport mitunter so lebenswert machen, danke dafür!

Karsten Glatzer