SG Zechin vs. KC RW Bad Liebenwerda – Greens sind hellwach zum Jahresauftakt, Glatzer zaubert Fabelzahl

Verbandsliga (Männer) - 10.Spieltag

Genauso stellte man sich den Jahresauftakt in der Verbandsliga Bbg / Bln 23/24 vor, als man den erstmals gastierenden KC RW Bad Liebenwerda mit 7:1-MP bei einem Stand von 3373:3185 Holz besiegte! Ein wichtiger Zweier, der den Greens hier glückte. Denn die kommenden Wochen sind mit brachialen Herausforderungen gespickt. Dennoch stimmte der Heimauftritt sowohl Spieler als auch den Zuschauenden zufrieden und trug gehörig zur Motivation bei.

Die Partie eröffneten seitens der SG Zechin Philipp-Justin Weerts (511) und Detlef West (Ersatz SG Zechin IV, 577), die das Duell gegen Markus Raspe (589) sowie Christian Waschfeld (530) aufnahmen. Zweifellos musste Weerts seine Niederlage gegen einen furios agierenden Raspe eingestehen, der zu keinem Zeitpunkt wirklich strauchelte. Leider verschenkte der Zechiner auch noch einiges an Holz durch zu viele „Löcher“ im Abräumen. So zog der Kontrahent mit dem Biber auf der Brust gnadenlos zum „BaLi“-Bestwert auf und davon. Zu allem Überfluss erlitt Weerts später eine schmerzhafte Verletzung aufgrund seines Einsatzes, sodass ein weiteres Auflaufen in dieser Saison ungewiss ist. Dein Team und der gesamte Verein wünschen dir eine gute Besserung und nimm dir die Zeit zur Rehabilitation! Parallel gab es aber einen Lichtblick: „Detti“ performte in bester Joker-Manier und spielte Waschfeld bereits nach der ersten Hälfte mit dem Rücken zur Wand (309:251). In einem spannenden dritten Satz nutzte er die Ungenauigkeiten seines Gegners im Räumerspiel und forcierte den Duellerfolg schon frühzeitig. So ergatterte jedes Team einen MP, wobei „BaLi“ mit 31 Holz führte.

In der Mitte erkämpften die Zechiner beide Duellzähler und ein Polster von dünnen elf Kegel. Nervenstark die Vorstellung von Kapitän Robert Lehmpfuhl (556), der sich in einem echten Krimi gegen Matthias Wahn (551) behauptete. Zunächst kam Lehmpfuhl mit 137:129 besser aus den Startlöchern, aber Wahn glich mit anschließenden 143:134 wieder aus. Im dritten Anlauf blieb der KC-Spieler in Führung, ehe er dank Lehmpfuhls toller Schlussoffensive überholt wurde. Im vierten Satz riss der enge Schlagabtausch nicht ab und spitzte sich bis aufs finale Bild zu. Hier unterliefen Wahn zwei fatale Fehlwürfe, die „Robi“ mit einer sehenswerten Acht zum Matchpunkt ausnutzte. Indes kämpfte Youngster Max Flemming (529) gegen die Kombination aus Richard Schneider / Ralf Kunath (492). Der junge Neuzugang hatte seine Probleme in den Vollen, rettete sich aber mithilfe von guten Abräumern noch auf solide Bahnwerte. Mit dieser „Taktik“ schnappte er sich drei Sätze in Folge und damit auch den Punktgewinn.

Nur mit einem engen Holzpolster, aber 3:1-MP-Führung, ging es für das Duo „Double K.o.“ in persona von Karsten Trabs (574) und Karsten Glatzer auf die Anlage und sollten den ersten Sieg im Jahr 2024 gegen Jan Hölig (517) sowie Sebastian Peter (506) festzurren. Eindrucksvollen und wahrlich grandiosen Kegelsport zelebrierte die Zechiner Endoffensive gegen die „BaLi“ an diesem Tage nicht gewachsen war. Angefangen mit Trabs, der Hölig mit einem Auftakt von 150:145 derart aus dem Konzept brachte, sodass der zweite Satz mit 137:117 für den Gastspieler völlig daneben ging. Auf der dritten Bahn wiederholte „KT“ das Kunststück mit starken 156:144 erneut und zog bereits den Duellpunkt ins Zechiner Lager. Davon scheinbar entkräftet, brach Hölig nochmals ein und Trabs siegte souverän mit 4:0-SP. Auf der anderen Seite war es aber diesmal Glatzer, der wie aus einem Guss aufspielte. Mit einer sensationellen 166er Eröffnung (71 Abräumer) ließ er „BaLis“ Peter weit hinter sich, der auch auf den folgenden drei Bahnen nur die Statistenrolle einnahm. Denn der „Lange“ beendete keinen Satz schlechter als 150 Kegel und ließ fabelhafte 626 Holz an der Anzeige aufblitzen! Zurecht Standing Ovations im Zuschauerraum und damit ein spektakulärer Heimsieg für die Greens.

Damit verbleibt die SG Zechin weiterhin auf den fünften Platz und weist mit 11:9 Punkten wieder eine positive Bilanz auf. Weiterer Kegelsport lässt nicht lange auf sich warten, da schon kommenden Samstag, 13.01.2024, die vorgezogene Partie gegen Kleeblatt II auf einer anspruchsvollen Anlage folgt. Wenn die „Big Points“ in der Hauptstadt glücken sollten, wäre das eine gute Ausgangslage für die folgenden Partien auswärts gegen Beyern und daheim gegen Plessa. In diesem Sinne: toi toi toi!

Karsten Glatzer