SG Zechin vs. SSV GW Plessa – „Whitewash“ gegen das Schreckgespenst

Verbandsliga (Männer) - 13.Spieltag

Tatsächlich besiegten die Oderbrucher ihren Angstgegner und revanchierten sich zugleich für die überdeutliche Niederlage aus dem Hinspiel. Nach drei intensiven Kegelstunden stand ein starker 8:0-Sieg mit 17:7 gewonnen Satzpunkten (SP) fest und damit auch die Genugtuung für die Partien der vergangenen Saisons. Dabei profitierten die Greens eher von Plessas Schwächen, denn das 3294:3146 Holz war auf beiden Seiten unter dem eigenen Anspruch. Am Ende zählten aber die so wichtigen Tabellenpunkte.

Die Chancen auf höhere Einzelresultate waren durchaus vorhanden, aber zu wechselhaft war mitunter die sportliche Darbietung. Als Beispiel fungierte gleich im ersten Durchgang Kapitän Robert Lehmpfuhl (555), der mit zwei Bahnen jenseits der 150er Marke gnadenlos über Marko Rozek (467) hinweg wehte. Trotzdem ungenutztes Potenzial in den zwei weiteren Sätzen offenbarte, was aber dem glatten 4:0-Sweep nicht entgegenstand. Parallel rief Marco Specht (531) eine solide Leistung ab, die er vor allem verletzungsfrei abspulte. Überraschend setzte er sich in drei gespielten Sätzen gegen Uwe Gärtner durch, der die Partie leider nicht unbeschadet überstand. Für ihn kam Swen Thron (zusammen 509), der aber das 4:0-SP von Specht nicht verhinderte. Damit gingen beide Zähler und satte 110 Holz aufs Konto der Gastgeber - ein optimaler Start!

In der Mitte wollten die Greens nachsetzen, deshalb betrat Zechins versiertes Duo aus Karsten Glatzer (563) und Karsten Trabs (568) die Anlage. Jedoch hagelte es Neunerserien von Maik Buchhold (549) sowie Andreas Bielagk (559), sodass erstmal die Gäste aus dem Elbe-Elster-Kreis mächtig Aufwind bekamen. Nach dem Seitenwechsel schlugen die Oderbrucher zurück, denn Glatzer und Trabs zauberten jeweils 166er Bahnen auf die Platte. Allerdings gab es Sätze, in denen die Beiden noch zu viel liegen ließen, um ihre Resultate weiter auszubauen. Dennoch gab es zwei weitere MP und die Führung wuchs auf 133 Holz an.

Mit so einem beruhigenden Puffer ging der Schlussdurchgang, diesmal bestehend aus Max Flemming (556) und Michael Czerny (Ersatz SG Zechin VII, 521), noch nie in dieser Spielserie ans Werk. Nichtsdestotrotz wollten auch sie sich passend ins Mannschaftsgefüge einordnen und die Duelle gewinnen. Der junge Flemming hatte mit MVP-Anwärter Jan Opitz (553) wohl die schwerste Aufgabe vor der Brust, der auch im ersten Satz mit 154:137 erwartet performte. Unverhofft lief es aber dann für das Ausnahmetalent nicht mehr so rund und der Zechiner Neuzugang nutzte seine Möglichkeiten, zunächst zum Satzausgleich. Im dritten Anlauf entflammte der Youngster völlig und zelebrierte 70 Abräumer, die eine starke 171er Bahn hervorbrachten! Damit schaufelte Flemming genügend Abstand auf Opitz zusammen, der mächtig unter Zugzwang stand. Plötzlich wollte die vierte Bahn, wie zuvor beim Rest des Teams, nicht mehr gelingen und Flemming verbaute sich ein noch besseres Ergebnis. Zwar glich Opitz zum 2:2-SP aus, aber magere drei Holz weniger entschieden das Match zugunsten des Zechiners! Derweil startete Czerny verhalten gegen Frank Richter (509), ließ aber nichts ungenutzt, um sich zu steigern. Diese kämpferische Einstellung bescherte eine knappe 2:1-Führung. Im finalen Versuch „flutschte“ es endlich, um auch den dritten SP dank eines 141:137 zu erhaschen. Schöner Einsatz von Czerny, der einen tollen Duellsieg in der VBL hinlegte.

Insgesamt atmeten die Greens nach der Partie auf, da ein essentieller Sieg glückte. Nun gilt's aber in der Ferne am nächsten Samstag bei Semper Berlin nachzulegen, um die Position zu festigen und auch endlich den Auswärtsknoten zu lösen. Demnach noch fleißig Sonne tanken und mit positiven Gefühlen in die nächste Begegnung einsteigen!

Karsten Glatzer