SG Zechin vs. BSV GW Friedrichshain – Oderbrucher wiederholen Heim-Blamage

Verbandsliga (Männer) - 15.Spieltag

Zunächst rückte der Sport beiseite, als die Teams für eine Schweigeminute in respektvoller Andacht für Andreas Kühn vom SV Geiseltal Mücheln innehielten, der erst vor Kurzem auf tragischer Weise sein Leben verlor. Wir sprechen seiner Familie, Angehörigen, Wegbegleitenden und dem Verein unser tiefstes Beileid aus.

Zum Spiel: Am vergangenen Samstag, 16.03.2024, verkaufte sich die SG Zechin erneut unter Wert und fabrizierte ihr zweitschlechtestes Ergebnis der Saison auf heimischen Boden. Mit viel Glück zog man noch drei Duelle auf die eigene Seite, was die Hoffnung auf Zählbares aufrechterhielt. Diese verschwand im letzten Drittel nicht nur in Windeseile, sie wurde gar aus der Halle gesprengt. Am Ende setzte es eine 5:3-Niederlage bei klaren 3373:3210 Holz.

Es ging bereits ungewöhnlich los, denn Karsten Glatzer (568) und Karsten Trabs (519) präsentieren viel Angriffsfläche. Obwohl Glatzer herausragend mit einer 164er Bahn gegen Christoph Scholta (527) eröffnete, ebbte die Performance aufgrund fataler Fehlwurfserien in den Sätzen Zwei und Drei schlichtweg ab. So geriet der Zechiner unnötig mit 1:2-SP ins Hintertreffen. Rehabilitierte sich aber dank eines viel besseren 152er Finishs, sodass der Ausgleich und der Duellsieg doch noch real wurden. Derweil stand Trabs völlig neben sich, was Marcel Schminke (597) eindrucksvoll ausnutzte. Freudig „schubste“ er ihn nach Belieben hin und her, sackte eine Bahn nach der anderen ein und häufte viele Gesamtholz an. Daraus folgte also ein Punktgewinn für jedes Team, aber „Friehain“ führte mit 37 Kegel.

Merkwürdig erscheint es immer, dass nicht nur ein oder zwei Spieler einen schlechten Tag erwischen, sondern immer gleich das gesamte Team. So auch die Mitte aus Max Flemming (533) und Nico Grundmann (538), die eine nervenaufreibende Partie gegen Christian Smolny (529) sowie Sven Blechstein (536) ausfochten. Unausgeschöpftes Potenzial gab es auf beiden Seiten. Anfangs waren es beim jungen U18-Zechiner Flemming die Vollen, die ihm glatt die Eröffnungsbahnen kosteten und das, obwohl Smolny in den Abräumern hinkte. Mit dem Seitenwechsel saßen die Vollen und mithilfe eines hauchdünnen 143:141 gelang der 1:2-Anschlusstreffer, ehe Flemming im letzten Satz doch noch zum Duellsieg vollendete. Trotzdem hatte es sein Gegner selbst in der Hand, dies zu vereiteln. Jedoch unterliefen ihm zu viele „Löcher“ auf den einzelnen Kegel, der den Weg in ein erneutes Vollebild versperrte. Parallel begann Grundmann hoffnungsvoll mit soliden Bahnen, die für eine 2:0-Führung sorgten. Allerdings war das erspielte Kegelpolster sehr überschaubar, welches Blechstein aufgrund eines Einbruchs seines Zechiners Kontrahenten mit 145:116 pulverisierte. Nun sah sich der BSV-Akteur in der Lage, den Zähler noch zu erkämpfen. Bis kurz vor Schluss lagen die Kegler gleichauf, bis Blechstein das absolutes Pech ereignete. Als Anwurf in die finalen Räumerwürfe bekam er den ungeliebten „Brandenburger“, der ihm das Match zerstörte. So entwich „Nicovic“ mit 143:127 und holte den zweiten MP aus diesem Abschnitt. Kaum zu glauben, aber der „Gameplan“ der Greens ging bis zu diesem Zeitpunkt fast voll auf, da mit der offensiven Aufstellung fast alle vier Duellpunkte auf der Habenseite standen.

Leider war dies der einzige positive Aspekt, denn auch der Schlussdurchgang kam auf keine guten Resultate. Vielmehr brillierte das Gästeduo aus Clemens Potratz (578) und der Tagesbeste Jens Krahl (606), die die Angelegenheit zu einer klaren Sache umwandelten. Anfänglich hielt Kapitän Robert Lehmpfuhl (535) noch mit, rückte aber vor allem in der zweiten Hälfte immer mehr gegen Potratz in den Hintergrund. Noch einseitiger gestaltete es sich für die Kombi aus Michael Czerny / Philipp-Justin Weerts (517), die angesichts des heißen Händchens von Krahl machtlos erschienen. Zuversichtlich stimmte es wiederum, dass Weerts nach langer Verletzungspause wieder drei Bahnen am Stück durchhielt. Weiter so!

Gleichzeitig verlor auch Kleeblatt II, weshalb die Greens weiterhin den sechsten Platz bekleiden. Jetzt schauen wir nur noch von Spiel zu Spiel und hoffen auf ein nahendes Erfolgserlebnis, vielleicht nächsten Wochenende beim SV Senftenberg. Wir freuen uns auf euch!

Karsten Glatzer